
Das Wikingerschiffsmuseum in Roskilde
Roskilde ist weltweit der einzige Ort, an dem Sie an Bord eines echten Wikingerschiffs gehen, originale Schiffe aus der Wikingerzeit erleben oder eine Fahrt auf dem Fjord in traditionellen nordischen Booten unternehmen können.
Erleben Sie die maritime Welt der Wikinger in Roskilde
Tauchen Sie ein in die faszinierende Seefahrt der Wikinger im Wikingerschiffsmuseum in Roskilde – ein einzigartiges Museum, das fünf originale Wikingerschiffe aus dem 11. Jahrhundert zeigt, dramatisch inszeniert mit dem Roskilde-Fjord im Hintergrund. Archäologie, echtes Handwerk und lebendige Vermittlung verbinden sich hier zu einem tiefgehenden Einblick in das Leben, den Handel, die Kriegsführung und die fernen Reisen der Wikinger.
Im Zentrum des Museums stehen die fünf Skuldelev-Schiffe, die in einer Sperre etwa 20 km nördlich von Roskilde gefunden wurden. Diese Barriere wurde errichtet, um die damalige Hauptstadt Dänemarks vor Angriffen vom Wasser zu schützen. In den Dauerausstellungen werden die Geschichten der Schiffe lebendig erzählt: Kaufleute segelten zu fernen Küsten, Krieger zogen in den Kampf, und Fischer warfen ihre Hoffnung in die Wellen des Fjords. Die Schiffe erscheinen als majestätische Silhouetten und zeugen von einer Welt, die eng mit dem Meer verbunden war.
Die Wikingerschiffshalle
Die Wikingerschiffshalle ist selbst ein architektonisches Highlight. Erbaut 1969 als Dänemarks Nationalmuseum für Schiffe, Seefahrt und Bootsbau der Vor- und Frühgeschichte, wurde sie vom Architekten und Professor Erik Christian Sørensen entworfen. Das Gebäude wurde als übergroße Vitrine konzipiert, die die fünf originalen Schiffe umschließt. Mit ihrem markanten brutalistischen Stil – roher Beton, sichtbare Strukturen und große Fensterflächen – gilt die Halle heute als bedeutendes Beispiel der dänischen Spätmoderne.
Die verschiedenen Ebenen ermöglichen es den Besuchern, sowohl die Gesamtheit als auch die Details der Schiffe zu erleben. Vertikale Betonelemente filtern das Tageslicht und erzeugen einen dramatischen Kontrast mit dem Fjord. Die Halle wurde 1997 unter Denkmalschutz gestellt, der jedoch 2018 im Rahmen zukünftiger Planungen aufgehoben wurde.
Museumsinsel und Bootswerft
Rund um die Halle entfaltet sich auf der Museumsinsel die Geschichte in voller Größe. Im Zentrum liegt die Bootswerft, wo die Museumsbootbauer Wikingerschiffe und traditionelle Holzboote in Originalgröße rekonstruieren. Der Duft von Teer und das Schlagen der Äxte auf Eichenholz schaffen eine authentische Atmosphäre. Besucher können die Arbeit verfolgen und mit den Handwerkern sprechen, die nach den Techniken und Materialien der Wikingerzeit bauen.
Ein angrenzender Erlebnisbereich zeigt maritime Handwerke, Ausstellungen und familienfreundliche Aktivitäten. Besonders im Sommer gibt es tägliche Mitmachaktionen wie Münzprägung, Schmuckherstellung und Schildbemalung – inklusive der Möglichkeit, sich als Wikinger zu verkleiden.
Wikinger in Aktion
Auf dem Tunet – dem Treffpunkt der Wikinger – demonstrieren Fachleute Handwerke wie Metallarbeit, Holzschnitzerei und Seilherstellung. Am Steg können Besucher ein rekonstruiertes Wikingerschiff mit Handelswaren und Waffen betreten – und sich gedanklich in eine Zeit zurückversetzen, in der Dänemarks Schicksal zur See entschieden wurde. Ein Höhepunkt des Museums ist das Projekt „Havhingsten fra Glendalough“, das 2007–2008 bis nach Dublin und zurück segelte und damit die Fähigkeiten der Wikinger und des heutigen Handwerks eindrucksvoll bewies.